Hinten top, vorne flop? Nach der Niederlage gegen den TV Fischbek mag das Ergebnis von 16:21 (6:7) zu dieser Einschätzung verleiten, jedoch wäre diese zu oberflächlich. Ohne die Verletzten Bäcker und Mahler, aber immer noch mit voll besetzter Bank, empfing die mB-Jugend die Gäste vom südlichen Elbufer. Unter der Woche war gut trainiert worden und die Jungs brannten auf das Spiel. Ein Schiedsrichter ließ auf sich warten; doch kein Wunder, es war ja auch keiner angesetzt. Glücklicherweise befand sich einer in zivil in der Halle. Während der Wartezeit nervöses Scharren mit den Hufen? Fehlanzeige. Eher hungriges Klauenwetzen. Mit einiger Verzögerung konnte das Spiel dann angepfiffen werden.
Das Schärfen der Pranken hatte sich ausgezahlt, die Abwehr war von der ersten Sekunde an im Spiel. Der Angriffsmotor hingegen stotterte noch erheblich. Es gelang den Hausherren nicht, aus ihren Möglichkeiten verwertbares zu holen. Inkonsequentes Stoßen auf die Gegenspieler statt auf die Nahtstellen führte zu ungenauen Abschlüssen. Da es der Gästemannschaft aber auch nicht gelang, die Deckung der Niendorfer zu überwinden, endete eine torarme erste Halbzeit 6:7.
Breites Stoßen auf die Nahtstellen und damit die 6:0-Deckung der Fischbeker auseinander zu ziehen, um Freiräume für die 1:1-affinen Spieler zu schaffen, war für den zweiten Durchgang dringend erforderlich. In den Ansätzen gelang dies den Niendorfern gut, doch hatten die Angreifer nicht genug Abstand zum Gegenspieler, sodass es bei Würfen unter Bedrängnis blieb und diese fanden dadurch zu selten ihr Ziel. Auf die Defensive war weiterhin Verlass (10:11, 34. Minute), doch gelang es den Fischbeker Jungs in Niendorfer Unterzahl einen kurzen Zwischenspurt hinzulegen, aus dem eine 5-Tore-Führung resultierte (11:16, 41.). Wie ein roter Faden zogen sich unvorbereitete Würfe und Wurfpech in guten Situationen durch das Spiel, sodass am Ende die Fischbeker zwei Punkte und einen 21:16-Sieg durch den Elbtunnel entführen konnten.
Bleibt die Frage: hinten top, vorne Flop? Die Einstellung sowie die Abwehrleistung stimmten. Es haperte daran, aus den guten Ansätzen im Angriff zählbares zu verwerten. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg und wie immer in einem Lernprozess braucht es Zeit, bis die Trainingsinhalte auch ihren Weg auf die Platte finden. Jetzt heißt es, den guten Trainingseinsatz der letzten Wochen beizubehalten und mit Vollgas weiterzumachen.
AK