RÜCKBLICK – 1. Männer – TSV Uetersen

16. Dezember 2014
RÜCKBLICK – 1. Männer – TSV Uetersen

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Auswärtsspiele sind unschön. Auswärtsspiele in Schleswig-Holstein sind gar hässlich. Und wenn man zu allem Überfluss am Sonntagabend um 18.30 Uhr in einer Halle antreten muss, in der sich auf der Tribüne Erwachsene Menschen, schon vor dem dritten Bier, wie pubertierende Jugendliche benehmen, grenzt das ganze an Körperverletzung.

Die Bedeutung des Spiels ließ sich an der Tabelle ablesen: Mit einem Sieg in Uetersen würden die Niendorfer aus dem Aufstiegsrennen – zumindest vorerst – einen Zweikampf zwischen sich und Esingen erzwingen. Eine Niederlage jedoch, hätte zu Folge, dass die Uetensener voraussichtlich an Niendorf vorbeiziehen. Wodurch der als Saisonziel gesteckte Aufstieg für Niendorf nicht mehr aus eigener Kraft zu erreichen gewesen wäre.

Die Vorgaben der Trainerin Mack schienen im ersten Durchgang zu kompliziert für die Niendorfer gewesen zu sein. Dabei war es so simpel: RL doppeln, RA lange Ecke anbieten, Übergänge spielen, Zweikämpfe annehmen und Vollgas im Rückzugsverhalten! Zu uninspiriert im Angriffsspiel, zu egoistisch im Abwehrverbund und vor allem zu lethargisch im Rückzugsverhalten, mussten die Niendorfer sich vorerst wieder einmal mehr auf ihre individuellen Fähigkeiten verlassen, um den Anschluss zu halten. Vor allem Bakovic hielt die Fahne der Niendorfer hoch. Nach zuletzt zwei schwächeren Spielen wollte er die Punkte mit aller Gewalt an sich reißen, immer wieder übernahm er die Verantwortung und ließ sich auch von Fehlversuchen nicht unterkriegen. Dennoch, die Quittung für nahezu körperloses Abwehrverhalten und Angriffsbemühungen war der 15:14 Halbzeitrückstand.

So musste Mack in der besinnlichen Vorweihnachtszeit noch einmal zum Rundumschlag ausholen. Laut und ehrlich wurde es in der Kabine. Doch vielleicht war es gerade das was die Niendorfer an diesem Tag brauchten. Mit zunehmenden verbalen Entgleisungen des Uetensener Publikums wurden die Niendorfer fortan besser. Dem guten Start in den zweiten Durchgang konnte Blank seinen Stempel aufdrücken, der für den guten Wengler links außen übernahm und sich die Wut über seine Zuschauerrolle in der Vorwoche aus den Beinen lief. Niendorf kam in der Abwehr immer besser in die Zweikämpfe – Hutschenreuter und Libanios trugen ihren Teil dazu bei, dass die Anzahl der einfachen Gegentore im zweiten Spielabschnitt deutlich sank. Auch die Angriffsbemühungen der Gäste wurden besser, die Lauf- und Passwege wurden deutlich präziser. Zwar verirrten sich die Gäste zu oft in Zweikämpfe ohne Körperspannung, der Wille das Spiel zu gewinnen und dafür bis an die Schmerzgrenze zu gehen, war allerdings keinem Spieler mehr abzusprechen. In einem insgesamt sehr fairen Spiel gingen die Partie schlussendlich an die Niendorfer, die in einer spanenden Schlussphase über mehr Cleverness verfügten und die Zeit geschickt von der Uhr nahmen. Ob diese Punkte verdient, unverdient, schön oder hässlich sind, interessiert in Niendorf sicherlich niemanden. Beim verdienten Feierabend Bier, Sonntagabend kurz vor Mitternacht in Uetersen, waren die Niendorfer Jungs um Trainerin Mack sichtlich erleichtert über den Ausgang der Partie.

Niendorf verabrschiedet sich als Tabellen 2. in die Weihnachtspause. In direkter Schlagdistanz zum TuS Esingen will man in den verbleibenen zehn Rückrundenspielen nicht nur den Tabellenprimus schlagen, um sich selbst die Krone aufsetzten zu können…

Die ersten Herren des Niendorfer TSV wünschen allen handballbegeisterten ein schönes Weihnachtsfest, sowie einen guten Start ins neue Jahr. Auf ein Wiedersehen am 11. Januar 2015 um 15.00 Uhr am Sachsenweg.