Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Jürgen „die Kobra“ Wegmanns legendäre Worte beschreiben wohl am besten die Gemütslage, nachdem die mB mit der 24:26-Heimniederlage diese Saison erstmals Federn lassen musste. In einem Spiel, das wechselhafter nicht hätte verlaufen können, mussten sich die Niendorfer nach einem leidschaftlichen Kampf dem Blankeneser Nachwuchs geschlagen geben.
Dabei zeigte das Spiel der Niendorfer zwei Gesichter. In Halbzeit eins stimmten die Absprachen in der Abwehr nicht, die in den entscheidenen Momenten einen Schritt zu spät war. Dazu gesellte sich eine teils unterirdische Zweikampfführung, sodass die Blankeneser immer wieder zu einfachen Toren eingeladen wurden. Noch konnte die Nachlässigkeit in der Defensive vorne ausgeglichen werden, denn auch die Gäste offenbarten hinten Schwächen (6:6, 9. Minute). Doch der Fehlerteufel, der die Jungs von der Tarpenbek hinten fest in seinen Fängen hielt, schlug nach und nach seine Klauen auch nach dem Offensivspiel aus. Dabei lief die Angriffsmaschinerie nahezu reibungslos. Doch spätestens am Pfosten war dann Endstation. Zwölfmal Aluminium im ersten Durchgang und die weiterhin desolate Defensivleistung brachten den 13:18-Pausenstand mit sich.
Noch war nicht aller Tage Abend, schworen sich die Niendorfer, und so zeigten sie nach dem Seitenwechsel das, was sie zuvor sehnlichst vermissen ließen: engagierte Abwehrarbeit. Es brauchte acht Minuten, bis Blankenese das erste Tor gelang. Jetzt war Pfeffer in der Partie. Tor um Tor kämpften sich die Niendorfer Jungs ran (21:23, 41.). Aber es war, als hätte an diesem Sonntag ein Fluch auf den Toren im Sachsenweg gelegen. Zahlreiche schön herausgespielte, zum Teil freie Torchancen blieben ungenutzt. Nach dem 25. Fehlwurf wollte man einfach nicht mehr mitzählen. Was in der ersten Halbzeit noch einen Zuwachs des Rückstands bedeutet hätte, ließ die Niendorfer nicht aufstecken und wurde durch den Anschlusstreffer in der 48. Spielminuten zum 24:25 belohnt. Bis hierhin hatten wir schon kein Glück, doch dann kam auch noch Pech hinzu. Eine diskutable Zeitstrafe zugunsten der Blankeneser bedeutete Unterzahl in dieser entscheidenden Phase und für den Rest des Spiels, was der SV in den 24:26-Erfolg ummünzen konnte.
Klar ist: Hätte man diese couragierte Leistung von Beginn an auf die Platte gebracht, die Frage nach dem Sieger hätte sich auch mit dieser verheerenden Chancenauswertung nicht gestellt. Aber hätte hätte… Angriffsspiel top, Abwehr und Abschluss flop. Jetzt stehen vier Wochen Pause vom Spielbetrieb mit den Herbstferien vor der Tür. Am 02.11. erwarten die Niendorfer die mB-Jugend des Barmstedter MTV zu Gast im Sachsenweg. Zeit genug, den Kopf freizubekommen und an manchen Stellschrauben zu drehen.