1. wC – TuS Esingen

10. Februar 2013

David gegen Goliath!

Mit diesem Gefühl starteten wir das Spiel gegen die Tabellen dritten aus Esingen. Bei uns fehlten: Doro, Tassi, Britt, Nina, Inga, Jaya, und Ella aufgrund von Skireise und Krankheit. Zudem spielt Esingen mit einem komplett alten Jahrgang.

Mit Melanie und Alena hatten wir zwei sehr unerfahrene Spielerin im Kader, wovon zumindest Alena acht minuten Spielzeit bekam, um sich zu beweisen. Vorweg genommen: Sie machte ihre Aufgabe ausgezeichnet! Außerdem durfte Aaliyah das erste mal das Trikot überstreifen und an ihrem ersten Handballpunktspiel teilnehmen. Ein riesiges Dankeschön galt zudem Silja aus der D-Jugend, die uns half, den im Vorwege aussichtslosen Kampf gegen eine schnelle und ballsichere Mannschaft aus Esingen zu bestreiten.

Notgedrungen agierten wir von Beginn an mit einem 4:2 im Angriff. Mit Finja W. und Like stellten wir zwei erfahrene Kreisläuferin. Auf den Halbpositionen mussten die zuletzt stark aufspielende Svea und die etwas schwächelnde Finja H. 50 Minuten durchspielen. Außen wurde das Angriffssixtette von Silja und Lea unterstützt.

Vorgenommen hatten wir uns aus einer guten Defensive, das Spiel zu verschleppen und vorne mit viel Tempo die breit stehende Abwehr der Gastgeberin auszuspielen. „Möglichst lange mitspielen und es Esingen so lange wie möglich schwer machen“ war die Vorgabe des Trainers, der außerdem an den Kampf- und Teamgeist seiner Mannschaft appelierte.

Gesagt – getan, würde ich an dieser Stelle gerne schreiben, dem war allerdings nicht so. Was folgte war die schnellste grüne Karte der Saison, eventuell auch der Trainerlaufbahn! Mutlos, ängstlich und fast körperlos wurde Angriff und Abwehr gespielt. Nach exakt 3.00 Minuten trafen sich die Niendorferin zur Auszeit. Wenn es so weitergehen würde, könne auch sofort die Heimreise angetreten werden, mahnte der Trainer zu mehr Mut und Einsatz!

Aus dem 3:1 wurde schnell ein 3:3. Die Niendorferin schafften es in dieser Phase kurz das Spiel offen zu gestalten. In der Folge wurden vorne zwar Lösungen für das neue Spielsystem gefunden, hinten leider weiterhin kaum gedeckt. Es kam also was kommen musste, Esingen zog Tor um Tor davon, während die Niendorferin vergeblich nach ihrer Abwehrstärke suchten.

Es musste etwas passieren und es passierte etwas! Eine simple personelle Umstellung in der Defensive brachte den gewünschten Erfolg! Shootingstar Lea verteidigte von nun an auf der Spitze, während Finja W. in ihr gewohntes Abwehrzentrum zurück fiel und Like auf außen deckte. Von nun an gings Rund!

Esingen wusste gar nicht wie ihnen geschah, als die körperlich unterlegegen Niendorferin endlich ihren Kampfgeist auspackten und ihre gewohnte Defensivstärke ausspielte. Tor um Tor holte man den 10:5 Rückstand auf und kassierte in den letzten elf Minuten der ersten Halbzeit lediglich ein Törchen. In dieser Phase spielten wir Abwehr wie man es sich als Trainer vorstellt: ballseitige Überzahl, gegenseitiges Aushelfen, schnelles Unterbrechen, aggressives 1:1 Verhalten und BALLGEWINNE, die über einen guten Gegenstoß in Tore umgewandelt wurden. Julie war in dieser Phase ein starker Rückhalt im Tor und Lea schoss uns mit 7 Toren in der ersten Halbzeit zu einer verdienten Halbzeitführung! 11:14

In der ersten Halbzeitansprache mit Dolmetscherin, war uns schnell klar, dass wir in der zweiten Halbzeit eine Schippe raufpacken müssen, um die Sensation zu schaffen. Kämpfen bis zum Umfallen war die Devise, die auch in Halbzeit zwei von allen Spielerin angenommen wurde. Da es zuletzt nicht geschafft wurde gegen direkte Kongurentin zu Punkten, galt es eine nun eine Mannscahft von oben zu schlagen.

Die zweite Halbzeit ist schnell beschrieben: Die Niendorferin dominierten das Spiel und ließen den Esingerin zu keinem Zeitpunkt der zweiten Hälfte daran glauben, die Punkte in Esingen zu behalten. Zeitweise wurde der Vorsprung auf 6 Tore ausgebaut – 13:19 – 16:22 – 19:25 – 20:26 – Durch die offensivere Abwehrformation der Gastgeberin kamen Svea und Finja H. immer besser in das Spiel mit der Kreisläuferin, Finja W.´s vier Tore in der zweiten Halbzeit sind der Beweis für ein gutes Kleingruppenspiel der Niendorferin. Wir spielten ruhig und konzentriert unseren Stiefel runter und hielten uns genau an die tacktischen Vorgaben. Lea sorgte weiterhin munter für „einfache“ Tore aus dem Gegenstoß, während Stella es leider nicht schaffte ihre guten 1:1 Bemühungen in Tore umzumünzen. Durch unsere aufmerksame Abwehr und den konsequenten Angriff war es möglich Aaliyah die erste Minute auf dem Feld zu gönnen, weitere folgen hoffentlich bald!

Am Ende siegen wir völlig verdient mit 24:27 und erreichen damit unser Saisonziel von 10 Punkten!

Alles in allem ist nach diesem Spiel jedoch eine Protagonistin hervorzuheben, die sich in den letzten Wochen schwer Tat. Auch wenn wir dieses Spiel durch eine geschlossene Mannschaftsleistung gewonnen, steht eines Fest: Mit einer Finja Hamann aus den letzten Wochen, hätten wir heute definitiv nicht gewonnen! Mit viel Hingabe, super Laufwegen und Toren in wichtigen Situationen belebte sie endlich wieder unser Spiel und fand zu alter Stärke im Abschluss zurück. Ein hervorragendes Spiel einer talentierten Führungsspielerin, die während so eines kräfteraubenen Spiels immer ein positives Wort für ihre Mitspielerin übrig hat und es schaffte, ihr Team zum Sieg zu führen und sich ganz nebenbei aus einem „Formtief“ zu schießen. Respekt und weiter so!

Es bleibt zu sagen, dass eben alles gut ist, solange sie wild sind!

Nächstes Spiel: 16.02.2013 – 14.30 – Bretterbude Sachsenweg – Gegnerin: JSG Alstertal Norderstedt

10/10

LW